Eine kurze Geschichte
Zeitgleich mit den Olympischen Sommerspielen 1948 in London, wird in einem Hospital im südenglischen Aylesbury erstmals ein Sportwettbewerb für Rollstuhlfahrer organisiert. Bei den „Stoke Mandeville Games“ treten 16 kriegsversehrte Soldaten und Soldatinnen im Bogenschießen an. Als vier Jahre später auch niederländische Teilnehmer nach Aylesbury reisten, ist der internationale Gedanke der Spiele geboren. Aus diesen Stoke Mandeville Games gehen später die Paralympics hervor.
Die ersten offiziellen Weltspiele der Behinderten finden im Sommer 1960 in Rom statt. Rund 400 Rollstuhlsportlerinnen und Rollstuhlsportler aus 23 Ländern nehmen daran teil. Seitdem fanden sie – wie auch die Olympischen Spiele – alle vier Jahre statt und werden auch für immer mehr Sportler mit anderen Behinderungen geöffnet.
Erst 16 Jahre später gibt es in der schwedischen Stadt Örnsköldsvik erstmals Winterspiele für Behindertensportler. Hier werden 52 Wettbewerbe in den zwei Sportarten Ski Alpin und Skilanglauf ausgetragen, an denen etwa 250 Para-Athleten aus 16 Nationen teilnehmen.
Seit den Sommerspielen 1988 in Seoul (Korea) und den Winterspielen 1992 in Albertville (Frankreich) werden die Wettkämpfe in denselben Sportstätten wie die Olympischen Spiele abgehalten, und es wird erstmals von den Paralympics gesprochen.
Wer darf bei den Paralympics starten?
Um die jeweiligen Leistungen im Sinne der Chancengleichheit untereinander vergleichbar machen zu können, werden die Paralympioniken zunächst in eine der zehn international anerkannt Beeinträchtigungskategorien eingeteilt. Dabei wird die Art der dauerhaften Behinderung sowie ihre Auswirkung auf die jeweilige Sportart bewertet. Innerhalb der einzelnen Kategorien werden die AthletInnen nach einer individuellen Prüfung dann in Startklassen eingeordnet.
Beeinträchtigungskategorien:
- Beeinträchtigung der Muskelkraft
- Beeinträchtigung der passiven Beweglichkeit
- Amputation oder Fehlbildung von Gliedmaßen
- Unterschiedliche Beinlängen
- Kleinwuchs
- Muskelhypertonie
- Ataxie
- Athetose
- Beeinträchtigung der Sehfähigkeit
- Intellektuelle Beeinträchtigung
Auch Beeinträchtigungen wie Cerebralparese, Querschnittlähmung und Spastik sind über diese zehn Kategorien abgedeckt. Ein Teil der paralympischen Sportarten ist für alle Beeinträchtigungskategorien offen. Gehörlose und Organtransplantierte sind nicht teilnahmeberechtigt. Diese Gruppen richten eigene Weltspiele aus – die Deaflympics und die World Transplant Games.
Sommerspiele
Bogenschießen, Leichtathletik, Bankdrücken, Boccia, Para-Radsport, Para-Dressursport, Fußball, Goalball, Judo, Parakanu, Pararudern, Sportschießen, Schwimmen, Parabadminton, Tischtennis, Paratriathlon, Sitzvolleyball, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis, Taekwondo
Wo erfahre ich mehr?
Mehr Informationen und aktuelle Entwicklungen findest Du auf der Website des Deutschen Behindertensportverbands . Dort findest Du außerdem generelle Informationen zu verschiedenen paralympischen Sportarten und wie auch Du ein paralympischer Athlet werden kannst.
Verfolge die Paralympics auch auf Instagram . Den Kanal des Deutschen Paralympic Teams findest Du hier .
Die 13. Paralympischen Winterspiele in Peking 2022
Vom 4. bis 13. März 2022 finden in Peking die 13. Paralympischen Winterspiele statt. Mit ca. 736 Para-Athleten und 78 Wettbewerben in 6 Sportarten könnten Peking 2022 die bisher größten paralympischen Winterspiele werden. Die Vision der Spiele: „Ein freudiges Rendezvous auf reinem Eis und Schnee“. Diese soll die Tradition Chinas ehren, und an die Paralympischen Spiele in Peking 2008 erinnern.
Sechs Sportarten sind Teil der Paralympischen Winterspiele in Peking: Biathlon, Snowboard, Ski Alpin und Skilanglauf sowie Rollstuhl-Curling und Para-Eishockey.
Diese Wettbewerbe werden an sechs Austragungsorten in drei verschiedenen Wettkampfzonen ausgerichtet: im Zentrum von Peking, in Yanqing und in Zhangjiakou.
In Peking werden die Eissport-Wettkämpfe Para-Eishockey und Rollstuhl-Curling ausgetragen. Das National Indoor Stadium, Austragungsort des Para-Eishockey Turniers, diente bereits während der Spiele 2008 als Wettkampfstätte.
86 Kilometer nördlich von Chinas Hauptstadt liegt der gebirgige Vorort Yanqing. Dort werden die Ski-Alpin- sowie die Rodel- und Bob-Wettbewerbe stattfinden. Neben Skigebieten, heißen Quellen, und Nationalparks liegt hier einen der prachtvollsten Abschnitte der Chinesischen Mauer.
Zhangjiakou ist eines der beliebtesten Wintersportgebiete Chinas und befindet sich ca. 180 Kilometer nordwestlich von Peking. Hier finden die Wettbewerbe im Para-Biathlon, Para-Langlauf und Para-Snowboard statt. Neben dem Tourismus sollen die neu errichteten Sportstätten nach den Spielen der chinesischen Nationalmannschaft als Trainingszentrum dienen.
Wo kann ich die Winter Paralympics 2022 verfolgen?
Wer in Deutschland bei den Winter Paralympics Beijing 2022 zuschauen möchte, kann dies vom 04. bis zum 08. März im ZDF und vom 09. bis zum 11. März im ARD tun. Ab dem 10. März kannst Du außerdem einen Teil der Spiele über einen Livestream der Sportschau verfolgen.