Wie Du Deinen Stumpf nach einer Amputation richtig versorgst

Die Amputation hinterlässt eine schwere Wunde. Für eine rasche und gute Genesung ist es äußerst wichtig, dass diese optimal verheilt. Gleichzeitig sind ein gut verheilter Stumpf und die richtige Pflege wichtig für Deine weitere Rehabilitation und die frühzeitige Versorgung mit einer Prothese.

Du kannst diesen Prozess aktiv unterstützen und fördern.

Wie pflege ich meinen Stumpf richtig?

Unmittelbar nach der Operation kümmert sich das stationäre Pflegepersonal sowie speziell geschulte Therapeuten um die tägliche Pflege und Versorgung des Stumpfes. Nach der Entlassung kannst Du den Heilungsprozess mit folgenden Maßnahmen weiter unterstützen:

 

Hygiene

Es ist sehr wichtig Deinen Stumpf morgens und abends mit lauwarmem Wasser und einer parfümfreien hautfreundlichen Seife zu waschen. Trockne ihn danach immer gründlich ab.

Pflege

Zum Schutz der sensiblen Haut solltest Du den Stumpf nach jedem Waschen großflächig mit einer hautfreundlichen Feuchtigkeitscreme einreiben.

Massage

Je elastischer und weicher das Narbengewebe ist, desto belastbarer wird es und umso besser bist Du auf das Tragen einer Prothese vorbereitet. Mit sanften regelmäßigen Massagen kannst Du dazu beitragen, die Narbe flexibler und beweglicher werden zu lassen. Dein Therapeut zeigt Dir entsprechende Übungen.

Desensibilisierung

Nach der Operation ist die Haut am Stumpf besonders empfindlich. Kleine Übungen können dabei helfen, ihn an äußere Reize zu gewöhnen. Verwende hierbei stets Materialien, die für Dich angenehm sind und arbeite jeweils vom Stumpfende zum Körper hin. Ein raues Handtuch, eine weiche Bürste oder ein Massageball sind hierfür gut geeignet. Wann und wie Du mit der Desensibilisierung beginnen solltest entscheidet Dein Therapeut.

Achte auf Veränderungen an Deinem Stumpf

Nicht nur während des Heilungsprozesses kann es zu Veränderungen der Haut und des Narbengewebes kommen. Prüfe deshalb Deinen Stumpf regelmäßig auf Wunden, Druckstellen und Blasen. Diese müssen umgehend medizinisch behandelt werden, um Infektionen zu vermeiden.

Auch Hautfalten oder ein Schrumpfen und Verhärten der Narbe sind häufige Ursachen für Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Sprich mit Deinem Rehabilitationsteam über diese Probleme.

Um auch die Rückseite Deines Stumpfes besser begutachten zu können, hilft ein Spiegel.

Weitere Therapiemaßnahmen

Nach der Amputation ist Dein Stumpf stark geschwollen. Erst wenn sich das Volumen des Stumpfes nicht mehr stark verändert, kann die Versorgung mit einer Prothese beginnen.

Um dieses Ziel zu erreichen, beginnt bereits im Krankenhaus die Kompressionstherapie. Mithilfe von Kompressionsbandagen oder einem Kompressionsliner wird großflächig ein moderater Druck auf den gesamten Stumpf ausüben. Dies fördert die Durchblutung, reduziert Schmerzen und hilft Deinem Stumpf dabei, seine endgültige Form zu erreichen.

Vor der Entlassung zeigt man Dir, wie Du die Kompression auch zu Hause fortführen kannst.